Von allen wiederkehrenden Rubriken in diesem Blog ist mir der Romanfriedhof wahrscheinlich die Liebste. Ich denke gerne an meine alten Geschichten zurück, um mich daran zu erfreuen, wie sehr ich mich weiterentwickelt habe – und da die meisten meiner alten Geschichten nie fertiggeworden sind, sind das dann schöne Fallbeispiele, die ich hier wiederaufarbeiten kann und analysieren, woran sie gescheitert sind. Heute gibt es eine Geschichte, deren Abgang ich hier schon öfter zitiert habe, ein Fall, in dem ich mich im Plot völlig verrannt habe und nicht mehr hinauskam. Und der einzige Grund, warum ich dieses Buch noch nie früher auf dem Romanfriedhof behandelt habe, ist einfach der, dass dieses Buch nie auch nur einen Arbeitstitel hatte, und was schreibe ich dann in die Betreffzeile?
Mein erster Fantasyroman war 1993 genau das: Mein erster Fantasyroman. Er hatte keinen Titel. Wenn ich auf ihn Bezug nehmen wollte, reichte es aus, ihn »den Fantasyroman« zu nennen, denn alles anderes, was ich damals sonst geschrieben hatte – oder versucht zu schreiben – waren Krimis. Keiner von ihnen war wirklich über ein paar Seiten hinausgekommen. Nachdem ich »Alibi für einen Geist« auf über 270 Seiten versenkt hatte, war meine Hoffnung, jemals etwas Längeres fertigzuschreiben, gleich Null.… Weiterlesen