Sprechen wir mal über Technik. Als ich angefangen habe, Geschichten zu schreiben, habe ich das ganz selbstverständlich mit der Hand getan – ich war acht Jahre alt, und Schreiben war sowieso noch eine bahnbrechend neue Angelegenheit, es irgendwie anders zu machen, wäre mir nicht in den Sinn gekommen – ich meine, Geschichten schreiben war ja überhaupt der einzige Grund, warum man Schreiben lernt, nicht wahr? Und so schrieb ich, der Einfachheit halber, meine Geschichten in Schulheften. Die waren schließlich im Haus. Und man konnte in ihnen blättern wie in einem Buch. Geschichten umzuschreiben, was in Heften zugegeben schwierig ist, stand noch nicht zur Debatte. Mir leuchtete ein, dass mein durchaus zahlreichen Rechtschreibfehler besser irgendwann korrigiert werden sollten, aber ich konnte mit ihnen leben und verbuchte sie erst einmal unter »künstlerische Freiheit«.
Aber ich beneidete immer meine Eltern um ihre Schreibmaschine, und als ich so elf, zwölf Jahre alt war, schlich ich mich ab und zu ins Arbeitszimmer meines Vaters, wo sie stand, und begann dort, wenn niemand da war, um mich zu stören, an einem Buch zu arbeiten. Ich kam sehr langsam voran: Die Buchstaben musste ich überhaupt erst einmal auf der Tastatur finden, und dann brauchte der Anschlag eine Menge Armschmalz, um die Buchstaben bis aufs Papier zu bringen.… Weiterlesen