Gib mich den Hattrick II

Ich will doch endlich erzählen, was ich dieses Jahr im Nanowrimo schreibe. Und im Nanowrimo schreibe. Und im Nanowrimo schreibe. Richtig! Nachdem ich im vergangenen Jahr zwei Nanowrimos parallel geschrieben habe und sowohl mit den Mohnkindern, als auch Geisterlied gewonnen habe, musste ich dieses Jahr noch eine Schippe drauflegen. Eigentlich war nur geplant, dass ich den Doppelnano vom letzten Jahr wiederhole, aber dann ergab sich eine Option, einen Thriller zu schreiben, und um einem möglichen Interessenten das Buch schmackhafter zu machen, erschien es mir wie eine gute Idee, es auch zu schreiben. So verkünde ich stolz: Im Nanowrimo schreibe ich Schattenklingen, Unterm Laub und Das Haus der Verschwundenen Kinder.

So viele neue Titel – was verbirgt sich dahinter? Ich beginne mit dem letzten: Als Anfang des Jahres mehrere Jugendbuchverlage das Puppenzimmer prüften, kam unter anderem die Rückmeldung, dass der Thrillerteil der Geschichte durchaus überzeugen könnte, aber die phantastischen Elemente zu viel wären. Natürlich wollte ich nicht hingehen und die Feen aus der Geschichte hinausschreiben, das wäre wiederum mir zuviel gewesen, aber so kam die Idee, einen viktorianischen Jugendthriller zu schreiben, mit geheimnisvollem Haus und Mysteryelementen, aber ohne explizite Fantasy und vor allem garantiert ohne Feen. Das Exposée, das ich entwarf, gefiel meiner Agentin, und auch wenn sie meinte, dass die Geschichte starker Tobak ist, gab sie mir grünes Licht fürs Schreiben.… Weiterlesen

Hauptberuflich Freiberuflich

Seit dem ersten Oktober ist es soweit: Ich bin ganz offiziell keine arbeitslose Bibliothekarin mehr, sondern Freiberufler. Alternativ kann ich mich auch als »Familienmitversichterte Ehefrau« beschreiben und die Berufsbezeichnung Hausfrau wählen, aber das würde weder mir, noch meinem Haushalt gerecht werden. Das letzte Jahr über, seit mein Arbeitsvertrag nicht verlängert worden ist, habe ich vor allem eines getan: Geschrieben, geschrieben, geschrieben. Ich hatte vor, mich als Autorin selbständig zu machen, also habe ich einfach so getan, als ob ich schon eine selbständige Autorin wäre, mit dem entsprechenden Arbeitspensum und der nötigen Disziplin. Dass ich damit kein Geld verdient habe, ist jetzt nicht so wild – auch als Schriftstellerin mit Buchvertrag wird man selten reich, und ich darf nicht vergessen zu erwähnen, dass ich ohne meinen lieben Mann diesen Entschluss sicher nicht so hätte treffen können. Aber er steht hinter mir, hat mich das ganze Jahr über klaglos ausgehalten, und jetzt, wo es akut wird und das Arbeitslosengeld ausgelaufen ist, zahlt es sich endlich aus.

Ich habe schon alle Formulare ausgedruckt und gebe sie morgen in die Post, um mich beim Finanzamt ganz offiziell freiberuflich zu melden. Das Schöne am Schriftstellersein ist, dass man dafür keinen Gewerbeschein braucht, aber natürlich braucht man eine Steuernummer und in meinem Fall, das ich Mehrwertsteuer abführen will, auch eine Umsatzsteueridentnummer.… Weiterlesen