Gib mich den Hattrick II

Ich will doch endlich erzählen, was ich dieses Jahr im Nanowrimo schreibe. Und im Nanowrimo schreibe. Und im Nanowrimo schreibe. Richtig! Nachdem ich im vergangenen Jahr zwei Nanowrimos parallel geschrieben habe und sowohl mit den Mohnkindern, als auch Geisterlied gewonnen habe, musste ich dieses Jahr noch eine Schippe drauflegen. Eigentlich war nur geplant, dass ich den Doppelnano vom letzten Jahr wiederhole, aber dann ergab sich eine Option, einen Thriller zu schreiben, und um einem möglichen Interessenten das Buch schmackhafter zu machen, erschien es mir wie eine gute Idee, es auch zu schreiben. So verkünde ich stolz: Im Nanowrimo schreibe ich Schattenklingen, Unterm Laub und Das Haus der Verschwundenen Kinder.

So viele neue Titel – was verbirgt sich dahinter? Ich beginne mit dem letzten: Als Anfang des Jahres mehrere Jugendbuchverlage das Puppenzimmer prüften, kam unter anderem die Rückmeldung, dass der Thrillerteil der Geschichte durchaus überzeugen könnte, aber die phantastischen Elemente zu viel wären. Natürlich wollte ich nicht hingehen und die Feen aus der Geschichte hinausschreiben, das wäre wiederum mir zuviel gewesen, aber so kam die Idee, einen viktorianischen Jugendthriller zu schreiben, mit geheimnisvollem Haus und Mysteryelementen, aber ohne explizite Fantasy und vor allem garantiert ohne Feen. Das Exposée, das ich entwarf, gefiel meiner Agentin, und auch wenn sie meinte, dass die Geschichte starker Tobak ist, gab sie mir grünes Licht fürs Schreiben. Ich will nicht zuviel zum Inhalt verraten, und es ist möglich, dass, wenn etwas daraus wird, ich es unter Pseudonym veröffentliche, aber ich hatte noch soviel an Rechercheergebnissen übrig, dass ich mich jetzt erstmals ins neunzehnte Jahrhundert wagen kann und da, wo ‚viktorianisch‘ draufsteht, endlich auch mal viktorianisch drin ist – das Puppenzimmer selbst spielt ja 1908 und damit sieben Jahre nach Königin Victorias Tod. Meinen Arbeitstitel mag ich nicht so sehr, aber aus verschiedenen Gründen war es schwierig, einen zu finden, der nicht zuviel über den Plot verrät. Und es gibt Schlimmeres, als keinen Titel zu haben.

Buch Nummer Zwei, Unterm Laub, ist ein bisschen kontrovers aus anderen Gründen – es handelt sich um das vierte Abenteuer meines lieben Percys, und da ich vom dritten bislang erst knapp drei Kapitel habe, ist das ein bisschen blöd. Aber ich blätterte durch Seiten mit den Bildern entführter und ermordeter Kinder, und da biss mich die neue Idee quasi in die Nase. Es gehört ja zu den Grundsätzen des Nanowrimo, dass man ein völlig neues Buch anfängt, von dem noch keine Seite Text steht, und damit schied Marigold schon mal aus. Ich hatte auch für Unterm Laub sehr schnell eine recht genaue Vorstellung von der Handlung, und aus Gründen, die ich nicht verraten mag, ist es nicht möglich, die Reihenfolge zu vertauschen und Marigold zum vierten Buch zu machen. So bin ich jetzt gezwungen, viel Plot im Kopf zu jonglieren und an Ereignisse anzuknüpfen, die noch nicht stattgefunden haben, und das heißt auch, dass wenn ich Marigold weiterschreibe, ich nur einen sehr engen Spielraum habe, um von der Handlung abzuweichen. Das ist riskant und kann nach hinten losgehen, ich wage es aber trotzdem.

Schlussendlich gibt es noch Schattenklingen, oder wie ich das Buch liebevoll nenne, Schakkeline, meine Elfengeschichte. Seitdem ich Dragon Age: Origins gespielt habe und sogar eine Fanfiction dazu geschrieben, habe ich wieder riesige Lust auf ganz klassische High Fantasy, die dann wohl doch nicht ganz so klassisch ausfallen wird. Elfische Helden habe ich zwar im Rollenspiel immer wieder gerne gespielt, und so haben alle Hauptfiguren des Buches auch irgendwie einen Rollenspielhintergrund, aber in einem Roman habe ich zuletzt in der Flöte aus Eis und ihren unvollendeten Fortsetzungen mit elfischen Helden gearbeitet, und das ist jetzt immerhin fünfzehn Jahre her. So haben auch die neuen Figuren sehr wenig Ähnlichkeit mit meinen Alifwin, und die Welt ist ebenfalls sehr anders – ich habe nicht vor, ein altes Buch neu zu schreiben, das kann nicht gut gehen. Und was ich statt dessen tue, geht gerade sehr, sehr gut. Von allen drei Büchern geht mir Schakkeline am besten von der Hand. Aber ob ich es schaffe, wirklich drei Bücher parallel zu schreiben, und das in einem solchen Umfang? Ich werde es sehen. Aber ich habe nicht vor, so ohne weiteres kleinbei zu geben.

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