Stipenditastisch III

Seit einem guten Monat arbeite ich mich durch die Einsendungen in der Kategorie »Debut« beim PAN-Stipendium 2023 und habe in der Zeit gut die Hälfte geschafft. Zeit für ein kleines Zwischenfazit. Ich werde weder auf einzelne Einsendungen eingehen, noch konkrete Zahlen nennen, es bleibt also allgemein gehalten. Vielleicht ist es aber doch für den/die eine:n oder andere:n, der/die hibbelnd auf die Ergebnisse wartet, interessant.

Anfangen möchte ich mit der Feststellung, dass es wirklich sehr viele Einsendungen sind. Die Debut-Kategorie hatte schon letztes Jahr die meisten Einsendungen, und dieses Jahr sind es noch mal mehr Kandidat:innen als im letzten Jahr. Vielleicht hätte ich besser, statt sofort stürmisch-begeistert zuzusagen, gefragt »Wie viele sind es denn?«, aber ich denke nicht, dass das für meine Zusage noch einen Unterschied gemacht hätte. Ich habe sehr großen Spaß an dieser Arbeit – aber Arbeit ist es trotzdem. Ich will es richtig machen, und gründlich, und das heißt, dass ich jeden Tag im Schnitt zwei Stunden über meinen Einsendungen sitze.

Wie werden die Einsendungen gelesen? Ich denke, da hat jedes Jurymitglied seine eigene Technik. Ich kann also nur sagen, wie ich das selbst angehe: Ich wähle mir durch Zufall eine Einsendung aus, indem ich im Explorer blind rauf und runter scrolle und dann irgendwo reinklicke.… Weiterlesen

Quo Vadis, Opus Magnum?

Vor über dreiundzwanzig Jahren, im Februar 2000, hatte ich die Idee für eine neue Geschichte – nein, nicht irgendeine neue Geschichte. Ein Großwerk. Mein Opus Magnum. Das klingt jetzt erst mal größer, als es in dem Moment wirklich war – schließlich hatte ich bereits das Buch, an dem ich damals eigentlich arbeitete, als  »Opus Magnum« bezeichnet. Das war die »Spinnwebstadt«, ich hing im vierten von vier Teilen, kam nicht voran, und immer, wenn es bei mir irgendwo klemmt, macht sich mein Hirn auf die Wanderung und sucht nach neuen Ideen. »Die Spinnwebstadt« sollte dann nach zähem Ringen drei Jahre später fertig werden, immerhin um die tausend Normseiten sind es am Ende geworden, und ich konnte stolz darauf sein – aber das ist nichts im Vergleich zu dieser neuen Idee. Tausend Seiten? Darüber können die »Chroniken der Elomaran« nur lachen. Und sieben Jahre, die ich an der »Spinnwebstadt« gearbeitet habe? Darüber erst recht. Dreiundzwanzig Jahre, Baby! Und noch kein Ende abzusehen …

Dabei war die Ausgangsidee erst einmal nicht übermäßig groß. Wenn ein König seine Krone verliert, und ein anderer findet die zufällig morgens in seinem Vorgarten und nimmt sie an sich – wer ist dann der rechtmäßige König? Das war alles, eine Idee, angelehnt an ein Referat über die Insignien des Heiligen Römischen Reichs, das ich ein paar Jahre davor während meines Studiums gehalten hatte.… Weiterlesen