Schluss mit Lustig

Kurz und schmerzlos möchte ich hier mitteilen, daß das Label Hörplanet die Fantasy-Hörspielreihe »Die Legende von Mythrâs«, an deren Konzeption ich beteiligt war und für die ich auch zwei Episoden geschrieben habe, mit sofortiger Wirkung und bis auf weiteres auf Eis legt. Daß diese Meldung mich ausgerechnet an meinem Geburtstag ereilen mußte, hat mir leider gehörig die Ernte verhagelt, wobei das schlechte Timing sicherlich keine Absicht war.

Für mich ist es besonders ärgerlich, da ich gleich zwei von zehn Folgen geschrieben hatte – die beiden Tränendrüsenepisoden Die Träumende Stadt und Die Macht der Sieben Steine, letztere das dramatische Finale der Serie – und beide nicht erscheinen werden. Ich hatte mich darauf gefreut, Dialoge aus meiner Feder gesprochen aus talentierten Mündern zu hören, ich war gespannt auf die Kritik, die im Hörspielbereich oft sehr harsch ausfällt, und ich war froh, endlich eine andere veröffentlichte Arbeit in meinem Autorenlebenslauf zu haben als nur die Skripte für die Gerichtsshows – Mythrâs war, anders als Barbara Salesch, ein Projekt, hinter dem ich voll und ganz stand und auf das ich, wie auch die anderen Autoren, sehr stolz war.

Vielleicht gibt es ja in einer anderen Zeit eine neue Chance für diese Geschichte, vielleicht machen wir statt dessen einen Roman draus, der dann selbstverständlich ein Bestseller wird, vielleicht geschehen noch Zeichen und Wunder, aber wahrscheinlich nicht.… Weiterlesen

Best of Logfiles

Ich poste schon seit längerem im Tintenzirkel regelmäßig die besten Suchbegriffe, mit denen sich Menschen auf meine Webseite verirren, aber es brauchte einen Eintrag im Rabenfeder-Weblog von Veronika Bicker, daß ich auf die Idee kam, das auch mal in meinem Blog zu machen. Alle hier versammelten Suchbegriffe stammen aus den Logfiles der Chroniken der Elomaran, ermittelt mit Google Analytics und Piwik. Und, was das ganze wirklich oft aberwitzig macht: Danach haben nicht nur Leute gesucht – zu diesen Suchbegriffen haben sie ausgerechnet meine Seite aufgerufen. Obwohl in den meisten Fällen klar ist, daß ich da nicht groß weiterhelfen kann. Wie verzweifelt manchereiner doch sein muß…

Egal, hier sind sie, Lustige Logfiles der Elomaran zum ersten:

engel in dunkelblau
o sind sie, meine Elomaran – immer dezent und modebewußt.

es juckt bis ins fleisch
Ich habe Neurodermitis und leide gerade auch noch stark an Heuschnupfen – aber woher weiß Google das?

falkenüberwinterung
Immer gut warmhalten, würde ich sagen, sonst fliegt der kleine Racker doch noch nach Süden!

fingernägel kratzen gothic
Müssen die schwarz lackiert sein, wenn es einen juckt?

geschichten mit auflockerungsübungen
Öh… vielleicht sowas wie »Alexander achtete darauf, seine Muskel ausreichend zu dehnen, bevor er…«

heilige illustration
Also, ich kenne ja viele Heiligenlegenden – aber eine Hl.… Weiterlesen

Hinten und vorne

Während ich das erste Kapitel von Falkenwinter schreibe, passiert das, was ich keinem Autor wünsche: Mein Plot ribbelt sich auf. Ohnehin ist das Buch noch nicht sonderlich gut durchgeplottet, ich hangle mich an verschiedenen Eckpunkten entlang und versuche, zumindest das aktuelle Kapitel im Blick zu haben. So habe ich auch mit Schwanenkind angefangen, und da hat es geklappt – aber hier klappt es nicht mehr. Die Handlungseckpunkte wollen nämlich nicht mehr zueinander passen.

Gegeben sind drei Orte: Erstens die Burg zu Car Diuree, der Hauptstadt von Doubladir. Da ist Hana, schwanger, mit ihrer zukünftigen Schwiegermutter und dem Wunsch, ihren toten Verlobten nochmal zu sehen. Zweitens Loringaril, Schlachtfeld, wo der König mit seinen beiden überlebenden Söhnen gegen den Feind kämpft und eigentlich am Gewinnen ist, nur dem Ältesten hilft das nicht mehr. Drittens Unterwegs, wo Dannen, Leota und Mendrion mit Varyn und Gaven auf dem Rückweg sind. Treffen sollen sie sich alle in Loringaril an der Front – da wird ein Kriegsrat gehalten, auf dem Dannen beschließt, Hana zu heiraten, und später wird der König dramatisch sterben und sein heiliges Schwert bei Varyn landen – alles schon geplant. Aber mir kommt das Kontinuum in die Quere.

Hana bricht nämlich auf, sobald sie die Nachricht von Gerrats Tod bekommt, und kommt geschätzte drei Wochen vor Dannen und Co in Loringaril an – und sie hat keine Veranlassung, dann da zu bleiben und auf einen Kerl, den sie nicht ausstehen kann, zu warten.… Weiterlesen

Engel gucken

Heute war ich zum ersten Mal seit langem wieder draußen unterwegs – zum Engel gucken. Das heißt, ich war auf dem Friedhof, um mir Inspiration zu holen und Fotos zu machen. Ich fotographiere unheimlich gerne auf Friedhöfen, zum einen, weil die Ziele da schön stillhalten und nicht wackeln, während man die Kamera optimal ausrichtet, und zum anderen, weil ich einfach Friedhöfe unheimlich gerne mag. Ich habe Friedhofsengel erst belacht, dann bewundert, lange bevor ich angefangen habe, an den Elomaran zu schreiben – anfangs war das so ein Triumph, am Leben zu sein, während dort all die steinreichen Leute zwar einen Engel mit vier Meter hoher Stele auf ihrem Grab stehen haben, aber dafür tot sind. Der Schönheit dieser ganz besonderen Kunstform, der kühlen Ästhetik konnte ich mich aber von Anfang an nicht entziehen. Mit vierzehn habe ich angefangen, Engel auf Friedhöfen zu fotographieren und damit das Fundament für die Chroniken der Elomaran zu legen

Dabei war ich vor allem auf einem Friedhof aktiv: Dem alten Kölner Zentralfriedhof Melaten. Viele Filme habe ich dort über die Jahre verschossen, viele schöne Bilder gemacht, und wenn ich mal einen Scanner habe, werde ich eine schöne Webseite dazu ins Netz stellen – vorher nicht, denn ich fotographiere immer analog und habe meine Bilder auf dem Papier am liebsten.… Weiterlesen

Das Dannen-Dilemma

Jetzt habe ich mich endlich an das erste Kapitel von Falkenwinter gemacht, das muß schließlich auch mal geschrieben werden, auch wenn ich zugegeben noch nicht ganz soviel Ahnung von dem Buch habe wie zum Beispiel von Zornesbraut – aber eigentlich weiß ich doch, was in diesem Kapitel zu passieren hat: Aus Hanas Sicht der Dinge handelt es von den Folgen von Gerrats Tod und den Problemen einer jungen unverheirateten Frau, die ein Kind von einem Toten erwartet, das um keinen Preis außerehelich geboren werden darf. Als heldenhafter Retter springt Dannen in die Bresche und bietet sich an, Hana noch schnell zu heiraten, um Ehre und Kind zu retten – und daß Hana diese Geste nicht ganz so rührend findet und nicht wirklich scharf darauf ist, Dannens Frau zu werden, soviel wußte ich auch wohl. Aber um ein Kapitel aus der Perspektive einer Person schreiben zu können, muß man doch ein bißchen mehr über die betreffende Person wissen. Und da lag mein Problem. Ich kannte Hana nicht. Die unnahbare Schöne weigerte sich, sich mir zu erschließen.

Vor ein paar Tagen kam dann endlich der Aha-Effekt, als beim Einschlafen meine Gedanken zu kreisen begannen und ich am anderen Morgen endlich mehr über Hana wußte – aber was ich wußte, gefiel mir nicht wirklich.… Weiterlesen

Ganz expositioniert

Den Heyne-Wettbewerb habe ich wider Erwarten natürlich nicht gewonnen. Natürlich war ich geknickt, aber ich hatte damit gerechnet – hätte mich aber gerne positiv überraschen lassen, was das betrifft, und wenigstens unter den fünf Finalisten wäre ich gerne gelandet. Na ja, man kann nicht alles haben, und ich habe immerhin eine Agentur, das ist auch schon eine Menge wert. Zum einen sind die jetzt durchaus an der Spinnwebstadt interessiert – grundsätzlich, muß man sagen, denn sie haben noch keine Zeile davon zu lesen bekommen, denn als ich die Datei losschicken wollte, fiel mir noch ein übler logischer Bruch im fünften Kapitel ein, den ich unbedingt noch beheben muß. Für den Heyne-Wettbewerb war der ja egal, da habe ich nur die ersten hundert Seiten eingereicht, und der Fehler ist auf Seite 120 – aber für meine Agentur muß es dann schon etwas mehr sein, und etwas besser.

Ach ja, meine Agentur! Immer wieder schafft sie es, mich zu begeistern. Sie haben auf der Buchmesse in Leipzig mein Epos verschiedenen Verlagen vorgestellt (keine Details an dieser Stelle) und ich will nicht zuviel verraten, aber ich habe mich über die Reaktionen sehr gefreut. Aber es geht noch weiter! Was habe ich geklagt und gejammert bei dem Versuch, eine kurze!… Weiterlesen

Zahlen, nackte Zahlen V

Ich weiß ja nicht, ob sich irgend jemand außer mir für diese Statistiken interessiert, aber ich brauche sie einfach, und ich will, wenn ich seit Jahren an einer Geschichte arbeite, sehen, wie sie sich entwickelt, wann ich gut vorankomme und wann schlecht. Die Zahlen sagen, letztes Jahr war eher schlecht. Nach einem tollen Start im ersten Quartal habe ich dafür ab dem zweiten Quartal kaum etwas geschrieben – fast das ganze Jahrespensum von 2008 ist in den Monaten Januar bis März entstanden. Im April war dann mein Vorstellungsgespräch, ab Mai der Umzug, ab Juni die Arbeit, seit Oktober Vollzeit – immer wenn ich mich an das eine gewöhnt hatte, kam das nächste hinzu…

Im Vergleich dazu läßt sich 2009 eher ruhig an, aber dafür ist ein Großteil dessen, was ich in diesem Jahr geschrieben habe, in den vergangenen fünf Wochen entstanden – Tendenz also steigend, und so will ich weitermachen, konstant mit am besten einer Seite pro Tag. Und meine regelmäßigen Statistiken zum Quartalsabschluß will ich auch quartalsweise wirklich erstellen, und nicht nur dann, wenn ich meine Zahlen besonders hübsch finde.
Und hier sind sie nun, meine Seitenzahlen handschriftlich erzeugter Elomaran-Seiten, Stand 31.03.2009:

Jahr ES SK DV FW ZB Gesamt Monatsmittel
2000 271 52 323 29,4
2001 177 61 238 19,8
2002 33 1 34 2,8
2003 65 4 69 5,8
2004 57 23 80 6,7
2005 51 51 4,3
2006 64 31 95 7,9
2007 164 45 209 17,4
2008 61 35 9 105 8,75
2009 3 24 27 9
271 384 429 38 109 1.231

Die Abkürzungen stehen für die Titel der Bücher: ES = Engelsschatten, SK = Schwanenkind, DV = Dämmervogel, FW = Falkenwinter und ZB = Zornesbraut.… Weiterlesen