Wat kütt? Dat kütt! V

Seit bald zwölf Jahren führe ich ein Schreibblog, und irgendwann habe ich mir angewöhnt, das neue Jahr mit einem Ausblick auf meine Projekte zu beginnen, an denen ich zu schreiben gedenke. Das ist üblicherweise eine Aufzählung meiner Werke in Arbeit mit dem Vermerk, was davon mit welcher Priorität gefälligst endlich fertig werden soll. Bloß, irgendwie ziehen sich durch die letzten Jahre die immer gleichen Titel, ohne dass sie jemals fertig gewordnen wären. Ich bin eine Autorin mit vielen Eisen im Feuer und mit vielen neuen Ideen. Ich schreibe immer noch genug fertig, um eine Schublade voller durchaus gelungener Manuskripte zu haben und meine Agentin immer etwas von mir anzubieten hat. Aber ich schreibe gerne ohne den Zwang, dass ein Buch wirklich unbedingt bis dann-und-dann fertig zu sein hat. Meine Bücher müssen das Recht haben zu scheitern, das Recht zu ruhen.

Die Spiegel von Kettlewood Hall auf Basis von Exposée und Leseprobe zu verkaufen, hat mir vor Augen geführt, dass etwas, das für andere Autoren wunderbar klappt, nicht automatisch auch für mich existiert. Nicht die Deadline war das Problem, aber dass der Plot gezwungen war zu funktionieren, die Figuren gezwungen zu kooperieren. Ich konnte das Buch nicht einmal ein halbes Jahr oder drei beiseitelegen und etwas anderes schreiben.… Weiterlesen