Ein Ort zum Wohlfühlen?

Ich erzähle immer wieder gerne voll Stolz vom Tintenzirkel, der Autorengemeinschaft, die ich gegründet habe und die in diesem Jahr ihren 20. Geburtstag feiert – das noch nicht ganz mein halbes Leben, aber es nimmt einen großen Teil davon ein, und diese Gruppe und ihr Forum bedeuten mir extrem viel. Neben allen Geschichten, die ich geschrieben habe, ist der Tintenzirkel wahrscheinlich mein bedeutendstes Werk. Nur, wenn man dann einmal Grund hat, nicht stolz zu sein, auf sich selbst und den Tintenzirkel, dann muss man – in diesem Fall: ich – genauso offen darüber reden. Ich habe Fehler gemacht, und ich bitte dafür um Entschuldigung, das sage ich jetzt ganz am Anfang, damit man nicht lang danach suchen muss, und hier ist, warum:

Gegründet habe ich die Gruppe aus dem einfachsten aller Gründe: Um Freunde zu haben. Das Internet war damals noch eine recht frische Sache, und ich sah eine Chance darin, die ich gerne schon viel, viel früher gehabt hätte. Meine ganze Jugend lang bin ich stark gemobbt worden, ich hatte das Schreiben als Fluchtpunkt, aber gleichzeitig war es Grundlage für noch mehr Hohn und Spott, und ich kannte niemanden, der auch schrieb. Austausch mit anderen Schreibern, wie ich ihn im Studium gefunden hatte, war für mich ein riesengroßer Sprung nach vorn, menschlich wie psychisch, und mit dem Internet wurde das noch einfacher.

Ich war erst einige Jahre lang in einer englischsprachigen Autorencommunity, aber ich hatte den Wunsch, sowas auch für den deutschsprachigen Bereich zu haben. Es gab damals extrem wenig Fantasy von deutschen Autoren auf dem Markt, man konnte meinen, außer Holbein gäbe es niemanden, der in Deutschland Fantasy schrieb, aber ich wusste, es gab ja mich, es gab meine Freunde aus dem Studium, viele Rollenspieler, die ich kannte, schrieben, und ich lud einfach alle in eine Gruppe ein, eine Mailingliste, um mit denen in Kontakt zu bleiben. Das war die Geburt des Tintenzirkels: Ein Mittel gegen die Einsamkeit. Ein Ort zum Wohlfühlen.

Die Mailingliste zog um in ein Forum, das Ganze wuchs und wuchs, aus einer Gruppe hoffnungsvoller Hobbyschreiber wurde eine bunte Mischung von Hobby- und Berufsautoren, Anfängern und Profis, Jugendlichen und alten Hasen, doch der Ansatz blieb immer der gleiche: Fantasyautoren ein Zuhause geben, ein virtuelles Wohnzimmer für die Verlorenen und Ausgestoßenen – nach meinen persönlichen Erfahrungen war schließlich jeder Autor grundsätzlich schonmal ein Außenseiter, und Fantasyautoren noch mal zusätzlich die Außenseiter im Literaturbetrieb, und hier hatten wir einen Ort, an dem wir glücklich sein sollten.

Natürlich, mit »alle« waren nicht ALLE gemeint. Sehr nachdrücklich betonten wir, dass wir damit natürlich keine Rassisten meinten, keine Homophoben und sonstigen Arschlöcher – so selbstzufrieden, selbstherrlich, selbstgerecht waren wir in uns und dem dem Vertrauen in unsere unfehlbaren Ideale, unsere hehre Vorbildfunktion. Ein glückliches Zuhause für alle Guten … Ich greife der Auflösung jetzt mal vorweg, wenn ich sage, das ist in die Hose gegangen. Nicht systematisch, nicht laut, nicht mit Absicht – aber man braucht keine platten Glatzen, um ein Forum zu einem Ort zu machen, in dem eben nicht jeder glücklich ist, schlimmer noch: in dem Menschen aktiv und nachhaltig wehgetan wird.

Alles wollten wir richtig machen. Haben geschützte Räume eingerichtet für die bedrohten Minderheiten innerhalb der bedrohten Minderheit Fantasyautor: Die Gruppe der Manisch Kreativen für Mitglieder, die wie ich mit psychischen Erkrankungen kämpfen. Das Queerbeet für Leute, die auf die eine oder andere Weise ins LGBTQ-Spektrum fallen. Eine Gruppe für Menschen mit chronischen Erkrankungen … Es ist leicht, Rücksicht auf eine Minderheit zu nehmen, der man selbst angehört – aber das hat nichts mit Rücksicht zu tun, das ist nur Selbstschutz. Rücksicht ist es erst dann, wenn man sie auf andere nimmt. Und da ist uns eine nicht zu verachtend große Menschengruppe komplett durchs Raster gefallen: Diejenigen Tintenzirkler, die eben nicht meine milchbrötchenweiße Hautfarbe haben. Die Eltern aus Nordafrika haben, aus dem nahen oder fernen Osten – deutsche Autoren, die auf Deutsch schreiben, aber eben nicht typisch deutsch aussehen und das im Leben immer wieder zu spüren bekommen.

Was das angeht, war der Tintenzirkel farbenblind. Das ist keine gute Sache. »Für mich sind alle gleich, ich sehe keine Hautfarben« kann man in 99,9% der Fälle übersetzen mit »Ich bin persönlich nicht von Rassismus betroffen und möchte mich jetzt auch nicht mit Rassismus im Alltag auseinandersetzen«. Oder, wie es so treffend auf einem Sharepic stand, das in der letzten Woche anlässlich des Black History Month durch meine Facebook-Timeline ging: »If you don’t see colour, you don’t see me«. Wir Moderatoren wunderten uns zwar regelmäßig, dass wir im Tintenzirkel so unrepräsentativ wenige People of Colour unter unseren Mitgliedern aufzählen konnten – aber wir kamen nicht auf die Idee, den Grund dafür bei uns selbst zu suchen. Und bei unserem eigenen Rassismus.

Der Tintenzirkel ist nicht ein rassistisches Forum. Aus einem rassistischen Forum ist man nach drei Minuten wieder draußen und geht kotzen, ohne sich auch nur als Mitglied angemeldet zu haben. Aber das Problem ist: Der Tintenzirkel ist auch nicht kein rassistisches Forum. Nur, weil stumpfe Parolen bei uns keine Chance gehabt hätten, weil jemand, der mit mit »Ausländer raus!« oder »Deutschland den Deutschen!« angekommen wäre, schneller wieder dauerhaft gebannt vor der Tür gestanden hätte, als er reingekommen ist, heißt das nicht, dass man es bei uns nicht mit Rassismus zu tun bekommt. Aber für die Diskussions- und Wohlfühlkultur eines Forums sind die spitzen Parolen schlimmer als die stumpfen.

Spitze Parolen – die kommen auf den ersten Blick nur als kleine Nadelstiche daher. Die sind so haarscharf an der Grenze, dass man sie gerade noch als Meinung durchgehen lässt – eine Meinung, die man nicht teilt, die man sogar scheiße findet, aber noch hinnimmt, dass das Gegenüber offenbar so denkt. Das können die Ewiggestrigen sein, die selbst 2021 nicht müde werden zu erklären, dass sie bestimmte Begriffe immer noch wertneutral benutzen, weil die schließlich 1979 auch noch wertneutral gemeint waren – und die dann trotzdem eingeschnappt reagieren, wenn man sie, weil als Achtundvierzigjährige noch unverheiratet, mit Fräulein anredet, weil das 1951 schließlich auch noch wertneutral war und Sprache ja keinerlei Wandel unterzogen ist.

Das sind Leute, die rassistische Witze reißen, weil das so herrlich politisch inkorrekt ist, und ehrlich, man kann das mit der Political Correctness auch übertreiben, gell, und die diese Witze dann einem chinesischen Charakter in den Mund legen, weil das – zwinkerzwonker – doch so selbstironisch ist. Klar. Vor allem, wenn der Autor dieser sexy kessen Chinesin dann ein weißer, männlicher Münchner ist. Da sind Leute, die in ihren Bücher völlig unreflektiert kolonialistische Stereotypen bedienen, Leute, für die der »Schwarze Mann« als Schreckfigur überhaupt keine rassistische Konnotation hat, sondern nur auf unsere Urangst vor der Dunkelheit zurückgeht … Nadelstiche, Nadelstiche, tausend kleine Nadelstiche, die über die Jahre zu einem gewaltig großen Schmerz anwachsen.

Beschissene rassistische Sprüche, Anspielungen und Andeutungen, die um so schlimmer werden, wenn ihnen niemand widerspricht. Aber die haben das ja nicht so gemeint, wir kennen die ja persönlich, die sind ja eigentlich nicht so … Man will aus einer Mücke keinen Elefanten machen und vergisst dabei, dass nicht die Elefanten die tödlichen Krankheiten übertragen, sondern die Mücken. Beiträge, gut verteilt über fast 25.000 Forenthemen, dass sie einem nicht ins Auge springen und man, wenn man ohnehin geübt darin ist, über Alltagsrassismus großzügig hinwegzusehen, überhaupt nicht als rassistisch oder problematisch wahrnimmt.

Klar, wir hatten einzelne Mitglieder für solche Aussagen auf dem Kieker. Haben im letzten Dezember ein Mitglied, das über viele Jahre immer wieder ausgereizt hat, wie weit man als Troll gerade so eben gehen kann, ohne für einen einzelnen Post gebannt zu werden, dauerhaft vor die Tür gesetzt. Der Tintenzirkel, ein Forum mit strengen Regeln und engagiertem Moderatorenteam, rühmte sich für seine Strenge, nicht seine Nachlässigkeit. Aber manchmal ist man blind, oder doof, oder beides, oder will einfach nicht genau hinsehen, weil man keine Lust auf Streit hat wegen etwas, das ja noch gerade so eben als Meinung durchgehen könnte.

Und dann liegen diese Beiträge im Forum, nicht auffällig und gut verteilt, und schimmeln vor sich hin. Bis dann jemand über einen Thread stolpert, der beinahe sieben Jahre alt ist und an dem beinahe sieben Jahre lang niemand etwas zum Aussetzen gefunden hat, und sich der Inhalt dieses Threads wie die verdächtig schwere Brotdose, die man nach Monaten im Schulranzen findet und unbedacht öffnet, mit seinen Schimmelsporen über das ganze Forum verteilt.

Diesen Thread mit dem Titel »Ethnische Diversität in der Fantasy« hat meine Autorenkollegin Nora Bendzko, Tintenzirklerin, Person of Colour, sich angetan, bis sie es nicht mehr ausgehalten hat, und ihn mit ihrer ganzen angewiderten Wut auf Twitter seziert [Link], und ich habe keine andere Option als zu sagen, dass sie leider von vorn bis hinten recht hatte damit. Natürlich, sieben Jahre sind im Internet eine Ewigkeit, und heute gehen wir viel bewusster an solche Themen heran, aber das entschuldigt nichts – in diesem Thread angesammelt war so viel widerlicher Rassismus, dass es auch 2014 offensichtlich hätte sein müssen.

Dabei war der Thread selbst erstmal nicht schlimm. Der aller-allergrößte Teil der Tintenzirkler sind keine Rassisten. Das sind Leute, die wollen alles richtig machen und wissen nicht wie, oder schlimmer, wollen alles richtig machen und denken, das tun sie schon. Der Ansatz: Inklusiv sein, divers sein, nicht nur über Weiße schreiben, auch mal über den Tellerrand gucken, offen für andere Völker sein, Kulturen, Hautfarben … Und der größte Teil des Threads ist genau das: Wohlmeinende Weiße die, oft unbedarft, oft unwissend, oft selbstherrlich darüber diskutieren, wie man dieses andere, dieses Fremde, in den eigene Roman einbaut:

Denn dunkelhäutig, das sind ja immer die anderen. Die versuchen wir zu verstehen, aus der Tiefe der uns Autoren eigenen Empathie heraus oder auf Basis der hochinteressanten Artikel, die wir zu dem Thema gelesen haben. Statt sie, verdammte Axt, einfach mal zu fragen. Hier im Forum. Sie sind ja da. Aber wenn sie keine Lust haben, jedem und andauernd zu erklären, was es heißt, als Person of Colour in Deutschland zu leben, wenn sie nicht gleich in ihrem Vorstellungsthread die RAL-Nummer ihrer Hautfarbe angeben, wenn sie keine Lust haben, sich hier im Forum zum Ziel rassistischer Beleidigungen machen zu lassen – dann sieht man ja nicht, dass sie überhaupt existieren. Was für eine beschissene Auswahl: Unsichtbar sein oder beleidigt werden. Wirklich, ein Ort zum Wohlfühlen.

Zurück zu dem von Nora entdeckten und von mir in den Giftschrank gesperrten Thread: Zwischen diesen durch die Bank harmlosen, wohlmeinenden, wenn auch bemühten Beiträgen fanden sich Klopper. Richtige, fette, stinkend rassistische Klopper – die von der damaligen Diskussion, wahrscheinlich peinlich bemüht, übergangen und ignoriert wurden. Der Übelste von ihnen wurde immerhin im übernächsten Beitrag als »doch etwas problematisch« tituliert – und dann ging es weiter im Text. Das immer wachsame, strenge und scharfe Moderatorenteam: Abwesend. Das hätte auch vor sieben Jahren nicht so sein dürfen. Der Thread, geistig abgespeichert unter »Wir hatten da doch mal diese interessante Diskussion …«, sieben Jahre lang nicht oder nicht aufmerksam gelesen, hätte niemals so stehenbleiben dürfen, unkommentiert, folgenlos. Heute schämen wir uns dafür, und wie wir uns schämen! Nur, mit Schämen ist es nicht getan. Schämen macht nichts besser. Schämen heilt keine Wunden.

Die Reaktionen auf diesen Thread sind mit einer Wucht über uns hereingebrochen, die unerwartet war und aus allen Richtungen kam – einschließlich von Mitgliedern, die damals selbst aktiv mitdiskutiert und die entsprechenden Äußerungen unkommentiert gelassen hatten. Es war verdient, und es war nötig, und es hat uns gezwungen, unser Forum kritisch unter die Lupe zu nehmen und nach diesen ganzen Nadeln zu suchen, nach den Schimmelsporen, die sich an so vielen Stellen durch das Forum ziehen, dass sie in der Menge nicht zu sehr auffallen und doch ständig eingeatmet werden.

Der Tintenzirkel ist nicht ein rassistisches Forum. Wir haben fast 25.000 Themen, und die allermeisten davon sind vernünftige, intelligente, einfühlsame Diskussionen über das Schreiben, das Leben und den ganzen Rest. Aber wir haben trotzdem einige Dutzend Themen und einzelne Beiträge gefunden, die so nicht kommentarlos hätten herumstehen dürfen. Wir haben – neben diversen Kandidaten, die inzwischen nicht mehr im Forum sind – ein Halbdutzend aktiver Mitglieder, die immer wieder mit solchen Äußerungen aufgefallen sind, die wir jetzt einen nach dem anderen durcharbeiten, kontaktieren und darauf festnageln, dass wir solche Beiträge im Tintenzirkel nicht länger dulden und sie, wenn sie mit so etwas noch einmal auffallen, vor die Tür setzen. Ein Halbdutzend klingt nicht wie viele Leute, aber sie müssen nur laut genug sein, um ein ganzes Forum zu vergiften.

Sicher: auch wenn wir mit bibliothekarischer Gründlichkeit nach allen Stichwörtern, die uns zu dem Thema eingefallen sind, gesucht haben, nach dem N-Wort und dem Z-Wort und nach »Political Correctness«, weil das durch die Bank nur von denen benutzt wird, die sich darüber beschweren wollen, dass man »heute ja nichts mehr sagen darf«, müssen wir davon ausgehen, dass da immer noch weitere unentdeckte Stinkbomben in den Tiefen des Forums auf uns  warten und leider auch auf diejenigen, die diese Beleidigungen schon ihr Leben lang am eigenen Leib erfahren haben.

Für vieles ist es jetzt zu spät, da ist der Schaden getan. Da sind Wunden, die zehn Jahre zum Wachsen hatten, aufgebrochen, und wir können zwar jetzt hingehen, Mitglieder verwarnen, einen Wortfilter einsetzen, rückwirkend Beiträge moderieren, kommentieren, löschen – aber wir können das, was geschrieben worden ist, nicht ungeschrieben machen, und die Verletzten nicht unverletzt. Wir können uns klar gegen Rassismus positionieren – aber solange wir das nicht aktiv in unser Forum implementieren, können wir so linksgrün sein, wie wir wollen, es bleibt nur ein Lippenbekenntnis.

Das ist nicht nur das Problem der Moderator*innen, auch wenn wir gerade im Dauereinsatz an Lösungsansätzen arbeiten. Das ist ein Problem des ganzen Forums, gewachsen mit den Forum, alt wie das Forum, an dem alle beteiligt waren – Moderatoren, die nicht sofort entschlossen moderiert haben, sondern den Betreffenden nur auf die Beobachtungsliste gesetzt, Mitglieder, die folgenlos gequrilte Kacke von sich gegeben haben, Mitglieder, die nicht widersprochen haben, weil andere ja auch nicht widersprochen haben … Jetzt ist es an uns allen, es besser zu machen und, wo wir können, wieder gut. Das, was gerade das Team erarbeitet, müssen alle zusammen umsetzen.

Solche Beiträge dürfen nicht nur nicht unmoderiert bleiben – sie dürfen gar nicht erst entstehen. Der Wortfilter des Forums entschärft jetzt zwar die rassistischen Begriffe, die irgendjemand im Lauf der Jahre gepostet hat, »weil wir das ja immer so gesagt haben und das doch überhaupt nicht rassistisch gemeint ist« – aber wir brauchen den Filter anderswo, in den Köpfen, wo er anspringt, bevor jemand den letzten Mist postet, sondern sich vorher fragt »Würde ich jemand mit diesen Worten verletzen?« und es dann sein lässt, nicht weil politisch korrekt, aber weil menschlich. Wir brauchen mehr Moderation auf der einen Seite – weniger Arschlöcher auf der anderen.

Und wir müssen den Anfang damit machen, womit wir in Stunde Null hätten anfangen müssen: Indem wir denen zuhören, die es betrifft. Indem wir sie fragen, was wir tun können, damit dieses Forum auch für sie wieder, oder überhaupt erst, zu einem Ort des Wohlfühlens wird. Denn da kommt es auf die Own Voices an, auf die Stimmen, die von ihrer eigenen Lebenswelt berichten: Nicht nur auf dem Buchmarkt, damit sie Lesern helfen können, die Augen zu öffnen und andere Menschen besser zu verstehen, sondern auch hier, bei uns, im virtuellen Wohnzimmer, wo wir als Autoren leben, wachsen, andere verstehen. Weil vor dem Verstehen erstmal das Zuhören kommt.

So wichtig die Ansätze, die das Team gerade entwirft, auch sind: Dieses Team, das sind acht, natürlich wohlmeinende, Weiße. Wir sehen die Fehler, wir stehen zu ihnen, wir entschuldigen uns, wir arbeiten daran, es besser zu machen. Aber es ist nicht an uns zu entscheiden, wo und wie und wann eine Person of Colour sich gefälligst wohlzufühlen hat, weil wir uns doch solche Mühe damit geben. Wir sind nicht der Weisheit letzter Schluss. Wir wollen auf die hören, die es angeht. Rücksicht ist ein sehr nach hinten gewandtes Wort. Aber wir wollen nach vorne gehen. Zusammen. Und diesmal, hoffentlich, besser.

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