Enid Blyton war in ihren Büchern ungeheuer gründlich darin, zu beschreiben, was ihre Protagonisten essen. Wenn sich Dinah eine Dose mit Pfirsiche aufmachte, während sich Lucy am Thunfisch genüglich tat und Jack und Philip die Kekse verkimmelten, erfuhren die Leser jedes Detail, ob sie es wissen wollten oder nicht – in meinem Fall eher nicht. Ich kann mir Spannenderes vorstellen als seitenlange Beschreibungen von Dosenobst und Crackern, vor allem, wenn das Buch ansonsten spannend ist. Aber so habe ich dank Blyton eine ziemlich genaue Vorstellung davon, was englische Kinder in den Vierzigern/Fünfzigern sich unter einem Festmahl vorstellen. Und wenn ich mal ein Buch in der Zeit ansiedle – was durchaus geplant ist – werde ich die Blyton als Primärquelle heranziehen, natürlich nur, nachdem ich mich vergewissert habe, dass es sich auch wirklich um die echte Blyton handelt und nicht um eine ihrer deutschen Ghostwriterinnen.
Leiden spielen die Spiegel von Kettlewood nicht zu Blytons Zeiten – und ich musste feststellen, dass ich mich wirklich gut mit der viktorianischen Zeit auskenne, wenn es um Politik, Zeitgeschichte, Mode oder Menschenrechte geht – aber über die Cuisine nicht wirklich Bescheid weiß. Ein paar Sachen bekomme ich auf die Reihe, weil sie bei Alice im Wunderland eine Rolle spielen: So kenne ich zum Beispiel Mockturtlesuppe, bei der anstelle von Schildkröten Kalbskopf in den Topf kam, und kann annehmen, dass dann in vornehmeren Haushalten echte Schildkröten auf den Tisch kamen (muss das aber verifizieren, ehe ich es verwende).… Weiterlesen