Eigentlich dachte ich, es geht mir schon viel besser. Eigentlich dachte ich, die Tabletten, die mir mein neuer Nervenarzt verpaßt hat, schlagen gut an und ich bin auf dem Weg der Besserung. Doch das war, bevor ich heute in der Stadt war. Nicht für lang, ich wollte keinen langen Weihnachtsbummel machen oder so, aber ich wollte meinen WLAN-Stick abholen, um mit dem Laptop wieder online zu kommen, ich mußte zum Orthopädieschuhmacher für meine Einlagen, und zur Bibliothek, die Krankmeldung abgeben, und das klügste wäre gewesen, dann auf dem schnellsten Weg nach Hause zu gehen. Aber es ist drei Tage vor Weihnachten, der Tee ist alle und ich hatte mich krankheitsbedingt noch kein Stück um Geschenke für meinen Freund gekümmert, also dachte ich mir, einmal Teeladen, Buchhandlung und Saturn, das muß doch noch drin sein, wo ich schon mal wach bin und in der Stadt.
Nehmt nun meinen Rat an: Wenn eure Diagnose Verdacht auf F25.1 lautet, »Schizoaffektive Störung, gegenwärtig depressiv«, meidet Fußgängerzonen. Meidet Teeläden, Weihnachtsmärkte, Buchhandlungen und Medienmärkte. Meidet alles, wo Menschen sind, oder es ergeht euch wie mir. Alle Heilerfolge der letzten Tage wurden heute weggedrängelt, weggelärmt, weggenervt. Und meine Erfolgsquote liegt bei nur 30 Prozent – den Tee habe ich bekommen, aber alles danach hätte ich mir schenken können, ich habe nichts von dem bekommen, was ich gesucht habne, und am Ende in einer Kurzschlußreaktion, um überhaupt Geschenke zu haben, Dinge gekauft, die mein Freund vielleicht längst hat, ich trau mich nur nicht zu fragen…
Völlig fertig mit den Nerven habe ich mich dann von meinem Freund abholen lassen, fußweh, erschöpft, aggressiv, aber zumindest nicht mehr »gegenwärtig depressiv« – »gegenwärtig mordlüstern« trifft da besser zu.… Weiterlesen

Wie Mystery Trackers, scheint auch Penny Dreadfuls eine neue Reihe von Hidden Object Adventures zu sein, benannt nach den viktorianischen Vorgängern der Groschenromane. Sweeney Todd ist schon seit einigen Monaten auf dem Markt, und das merkt man dem Spiel auch an, denn es scheint irgendwo auf halbem Weg zwischen dem klassischen Wimmelbild-Spiel – jedes Level hat drei, vier, fünf Bildermit jeweils zehn Gegenständen und am Ende ein Rätsel – und dem neueren Adventure, das im Herbst 2008 durch das revolutionäre Mystery Case Files: Return to Ravenhearst Einzug hielt und seither in seinem Siegeszug nicht mehr aufzuhalten ist hängengeblieben zu sein. Wie in der guten alten Zeit wählt man hier seine Schauplätze auf dem Stadtplan aus, hat dann aber eine kleine Szenrie aus mehreren zusammenhängenden Orten mit ein oder zwei Wimmelbildern zur Auswahl.