Ein Leser! Ein Leser! V

Ich freue mich ja nicht nur über jeden, der das Buch kauft – mehr noch freue ich mich über jeden, der das Buch liest. Und noch viel viel mehr freue ich mich dann über jeden, der sich nach erfolgreicher Lektüre bei mir meldet und mir Feedback zukommen läßt. Gestern habe ich ein Musterbeispiel solcher Rückmeldung bekommen, das ich niemandem vorenthalten möchte – und freundlicherweise hat mir die Verfasserin auch gestattet, daß ich es hier im Blog zitiere. Immerhin teilt sie mein Schicksal – Sophie Hollmann ist Autorin wie ich, unveröffentlichter als ich, und wenn es für sie einmal so weit ist, daß sie mit ihren Werken das Internet, den Markt oder Lulu.com stürmt, wollen wir ihr wünschen, daß sie dann ebenso meldefleißige Leser bekommt wie ich in ihr gewonnen habe.

Ich habe ein oder zwei Absätze aus ihrer E-Mail herausgekürzt – nicht, weil sie zu negativ waren (nein, der ganze negative Teil ist dringeblieben), sondern um dem ganzen den Briefcharakter zu nehmen. So ist es jetzt als Rezension zu lesen, und gelesen habe ich sie mit Freude. Hier ist sie also nun, bereit, mit der ganzen Welt geteilt zu werden. Ach ja, und da Sophie jetzt auch noch Schwanenkind bestellt hat, denke ich, es hat ihr unterm Strich offenbar wirklich ganz gut gefallen.

Also: Es hat auf jeden Fall Spaß gemacht, das Buch zu lesen. Am Stil hab ich nichts auszusetzten (nein, er gefällt mir und er passt zur Geschichte^^).
Was tatsächlich etwas blass blieb (aber vielleicht hat mich Moni beim Treffen dafür sensibilisiert) ist die Landschaft (außerdem auch einige Räume), außer dieser Schlaglochstraße. Das führt dazu, dass die ganze Geschichte für mich in einer Art düsterem Raum schwebt, wenn du verstehst? Ich sehe immer nur die Charaktere vor mir, die sich in (achtung daramatisch und außerdem von Gandalf geklaut) Dunkelheit und Schatten bewegen. Ich finde das aber überhaupt nicht tragisch, weil ich denke, dass es der Geschichte eine ganz eigene Atmosphäre gibt. Eben irgendwie düster und leer. Und das passt meiner Meinung nach wie Faust aufs Auge.

Etwas schwer habe ich mich allerdings mit den Charakteren selbst getan. Vor allem mit Halan und Anders. Im Prolog machte es auf mich den Eindruck, als sei Halan der jüngere der beiden. Er kam recht unreif (wegen des Geheules vielleicht) rüber.
Hinterher ändert sich das, und Anders wird eben zu diesem bockigen Jungen, Halan dagegen ziemlich beherrscht. Ich fand es übrigens sehr gut, dass sie am Ende tatsächlich zusammenarbeiten. Zwischendurch war ich schon fast am Verzweifeln, weil sie sich wegen jeder Kleinigkeit gestritten haben.

Deshalb kam wahrscheinlich auch die Liebesbeziehung etwas plötzlich. Vorher kommt das nicht mal andeutungsweise raus. Man sagt zwar, was sich liebt, das neckt sich, aber in dem Fall war der Umschwung doch recht drastisch, fand ich.
Es war deshalb etwas schwer, sich mit den Charakteren zu identifizieren. Man fand – vor allem zu Anfang – zu keinem von beiden richtig Zugang. Und ich hätte lange nicht so recht sagen können, wie genau die beiden jetzt eigentlich sind und was ich so in etwa von ihnen zu erwarten habe.

Die Handlung entwickelt sich ja auch in der ersten Hälfte des Buch recht langsam. Bei mir resultierte das darin, dass ich immer endlich wissen wollte, wie es weitergeht und nach der nächtsen Szene ein bisschen enttäuscht war, weil nichts großartiges passiert war, außer dass sich Halan und Anders wieder irgendwie gestritten hatten.

Nichtsdestotrotz war es ja spannend^^. Besonders eben in der zweiten Hälfte wird es so richtig interessant. Besonders klasse finde ich übrigens Lorimander, vor allem seine Aktion am Ende (‚Das war doch jetzt so richtig, oder?‘).
Was ich Handlungstechnisch nicht so richtig verfolgen konnte war, warum Lyda erst hinter Halan und Anders her musste, um kurz darauf schon wieder zurückgeschickt zu werden. Das erschien mir etwas seltsam, weil sie ja nichts getan hat, außer Anders zu sagen, dass sie die Nilomeran gesehen hat (was ihn bisher auch nicht besonders nachhaltig beeindruckt zu haben scheint).

Das hört sich alles so negativ an… aber ich finde das Buch gar nicht negativ, nein, eigentlich finde ich es trotzdem gut. Und ich will unbedingt wissen, wie es weitergeht! Das mit Hester ist ja doch schon sehr mysteriös. Und außerdem müssen Halan und Anders sich ja auch in Loringaril zurechtwurschteln…

Ach, da waren noch ein paar Fehler, aber ich kann dir jetzt keine Seitenzahlen geben, weil wir ja nur Annis Buch mit hatten. Einmal war da irgendwo ein daqs oder dazs, statt einem das, wenn ich mich recht entsinne (vielleicht findest du das mit der praktischen Word-Suchfinktion). Und was recht lustig ist, ist das du leeren und lehren manchmal verwechselst. Er lehrte den Becher – nenne ich mal eine neue Art der Zirkusdressur^^.

Hm, tut mir leid, dass ich so unstrukturiert vorgehe. Aber so bin ich wohl leider… ich hoffe, du kannst dich einigermaßen durch diese Dinge durchwühlen^^.

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