Ultimatum – Ich kann nicht mehr

Ich kann einfach nicht mehr. Gestern mußte ich mich von einem Bekannten fragen lassen »Warum schreibst du nicht mal was, das die Leute lesen wollen?«. Das hat mir den Rest gegeben.

Als ich meinen Roman online gestellt habe, haben mich viele andere gewarnt – nicht nur, weil mir die Geschichte geklaut werden könnte, aber weil ich mir damit die Chance auf einer Verlagsveröffentlichung komplett verbaue. Verlage wollen keine Bücher, die schon komplett online verbreitet wurden. Aber das habe ich alles in den Wind geschlagen, ich wollte mein Buch sofort veröffentlicht sehen, und der direkte Kontakt zum Leser sollte alle Verluste wieder wettmachen; der Austausch, wie man ihn nur über eine Onlineveröffentlichung erreichen kann.

Es ist wahr, das Buch hat Leser, es wird auch regelmäßig heruntergeladen. Aber von den Lesern kommt nichts zurück. Sie fressen und fressen und fressen mein Buch, wie ein freies Buffet, und machen sich keine Gedanken über den Wirt. Die Bediungung für den Download ist, daß mir der Leser Feedback schickt, hinterher, vorher, egal. Aber was steht in den Mails, die ich bekomme? »Bitte Paßwort für Download«. Sonst nichts. Und auch hinterher nichts mehr. Ich schreibe gegen Wände, nur um meine Eitelkeit zu befriedigen.

Es hilft nichts. Nicht, daß ich ein Forum eingerichtet habe, in dem die Leser direkt zum Kapitel Stellung beziehen können, nichts, daß ich in jedem Newsletter meine 37 Abonnenten um Feedback bitte. Es kommt nichts zurück. Und dafür habe ich meine Chance auf Veröffentlichung, auf einen Verdienst, aufgegeben? Es macht keinen Sinn. Ich habe keine Lust mehr, mich vor meinen Lesern zum Hänneschen zu machen.

Das hier ist ein Ultimatum. Bis Ende Mai könnt ihr mir einen Grund geben, warum die Elomaran-Seite online bleiben soll, hier oder im Forum. Wenn euch keiner einfällt, oder wenn ihr gar nicht reagiert, womit ich fest rechne, soll’s das gewesen sein. Vielleicht schreibe ich dann privat weiter an dem Buch, vielleicht schreibe ich dann lieber ganz andere Sachen, ich weiß es nicht.
Ich kann nicht mehr. Und ich will auch nicht mehr.

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