Wir leisten einen Eid

Lange lag die Geschichte wieder einmal brach, und das lag, wie üblich, an Varyn. Ach, daß der Junge es einem immer so schwer machen muß! Dauernd verliert er die Lust zu leben, läßt sich seitenweise durch die Handlung schleifen wie ein fleischgewordener Sandsack, es sei denn, man gibt ihm eine Gelegenheit, seinen Lebensüberdruss kundzutun, dann gibt es kein Halten mehr!

Aber nun kann ich freudig verkünden: Ich habe innerhalb von drei Tagen sieben Seiten geschrieben und werde am Ball bleiben. Varyn hat (bereits im Januar) angefangen, einen Eid zu schwören, und nun ist er endlich damit fertig. Es war offenbar ein langer Eid. Einer, der viele, viele Seiten währt, bis er endlich fertig ist.

Mir schlottern jetzt schon die Glieder bei der Vorstellung, was meine Leser zu diesem Überschwang sagen werden. Monica wird vermutlich wieder auf unser Lieblingsbuch, »Die Brautprinzessin« von William Goldman, anspielen mit den Worten: »An dieser Stelle hält Inigo einen sechseitigen Monolog an die Klippen« – nur, daß Varyn für seinen Eid eben nicht sechs Seiten braucht, sondern gleich acht. Plus Ankündigung.

Aber wir wollen uns mal nicht beschweren. Ich habe so lange nicht richtig an dem Buch weitergearbeitet – da ist es schon fast egal, wenn diese Szene bei der zweiten oder dritten Überarbeitung ersetzt wird durch einen Satz wie: »An dieser Stelle leistet Varyn einen achtseitigen Eid, in Zukunft das Saufen zu lassen.« Entscheidend ist das Hier und Jetzt. Und das sind immerhin sieben Seiten in nur drei Tagen.

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