Die Welt in der Wühlkiste

Wie ich gestern schon vermeldete: In mir entsteht eine neue Geschichte. Und nun, einen Tag später, stehen weite Teile des Grundgerüsts.

Eine unbescholtene Buchhändlerin wird von einer Autorin (die in Panik ist, weil der Verlag den ersten Band ihres Fantasyepos verramscht, noch bevor der zweite und dritte erschienen sind) genötigt, ihr Buch zu lesen. Obwohl sie eigentlich nichts mit Fantasy anfangen kann, willigt die Buchhändlerin ein – und findet sich unversehens selbst mitten in einer Welt wieder, die vom Untergang bedroht ist: Nicht nur durch das übliche Böse, sondern auch durch die Ladenpreisaufhebung.

Hintergrund: Vor vielen Jahrhunderten wurde die Welt von einem Erzbösen (Dämon, Teufel, Drache, Geist, wasauchimmer) bedroht/unterjocht/versklavt. Wie es sich gehört, wurde er von einer Gruppe mutiger Helden besiegt und gebannt in magische Runen auf einem Pergmanent, daß man – um der Dramatik Willen – aus seiner eigenen Haut fertigte. Das Pergament wurde versiegelt und fortan – Äonen! Gebt mir Äonen! – von den wackeren Helden und ihren Nachkommen (heute wahrscheinlich Königliche Familie) gehütet und bewahrt.

Bis nun irgendjemand das versiegelte Pergament zur Hand nahm und merkte: „Oh. Das ist aber nicht mehr das Originalsiegel…“ Und niemand wußte, was passiert war. Man traut sich nicht, das gefälschte Siegel zu erbrechen und zu sehen, ob Gunnar noch da ist – das allein könnte ihn freisetzen, falls noch nicht geschehen. Man will auch keine Panik im Volk anschüren oder die falschen Leute auf den Plan rufen – also wird ein Top-Secret-Kommando (eine Kämpfer, eine Zauberin, ein blaublütiger Diplomat) ausgeschickt, um in Erfahrung zu bringen, was mit dem Siegel geschehen ist und/oder ob das Böse wieder in der Welt wandelt und neue Schergen zusammentreibt.

Natürlich ist der Dämon/Böse/Schurke tatsächlich aus seinem Pergament befreit worden bzw. entkommen. Aber er ist noch weiter entkommen: Nämlich aus der Geschichte selbst. Tatsächlich treibt er nun sein Unwesen in dem Verlag, wo er Besitz von einem ehrgeizigen jungen Verlagskaufmann (der nur rein zufällig Züge eines ehemaligen Kollegen und Vorgesetzen trägt, der mir übel in den Rücken gefallen ist) übernommen hat. Und es ist kein Zufall, daß ausgerechnet jetzt ausgerechnet dieses Buch verramscht wird: Es reicht dem Bösen nicht mehr, die Welt zu erobern. Diesesmal wird sie zerstört. Und zwar ganz!

Schön wird auch der Teil des Buches, wo unsere gute Buchhändlerin (ich werde sie Karina nennen, nach einem alten Online-Alias von mir) das Problem hat, daß sie in der phantastischen Welt nicht wahrgenommen wird – sie ist eben kein Teil der Geschichte. Nur ein Mann kann sie sehen – das vierte Mitglieder der dreiköpfigen Heldengruppe, der erst in die Geschichte eingebaut wurde, dann wieder aus, dann wieder ein, dann wieder aus – und der dabei lernte, die Natur seiner Welt als Geschichte zu durchschauen, was ihn halbwegs gefährlich gemacht hat. Er jedenfalls gibt Karina den Hinweis: Sie muß sich in eine der handelnden Figuren hineinversetzen können… Was sie dann auch tut – und sich plötzlich im Körper von Prinz Tymur Damarel wiederfindet, dem ruhigen Diplomaten – ach, hätte sie doch nur weitergelesen bis zu der Stelle, wo Tymurs wahre Profession aufgedeckt wird!

Schön wird auch der Teil, in der Karina und die Romanhelden in unsere Welt zurückkehren, um Gunnar und Dämon – und da die Helden dort das gleiche Problem haben (nämlich einen eingestammten Körper brauchen, weil sie sonst unsichtbar und unhörbar sind) leihen sie sich „Wirtskörper“: Freundlich bereitgestellt von Karinas Buchhandelskolleginnen.

Und da das Konzept beim Tintenzirkel gut angekommen ist, werde ich mich dann mal an die Arbeit machen – Manja, Rei und Monica warten gespannt, was daraus wird…

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