Ein Pakt, in Blut geschrieben

So groß waren meine Pläne für den Oktober: Weil ich im November wie in jedem Jahr am Nanowrimo teilnehmen will, was bedeutet, daß ich etwas völlig neues schreibe und meine anderen Projekte ruhen lasse, habe ich beschlossen, Falkenwinter noch im Oktober zuende zu schreiben. Und, wo ich gerade dabei bin, auch noch Die Gauklerinsel. Das bedeutet: Drei Kapitel Elomaran, sechseinhalb Kapitel Gaukler. Vielleicht etwas zu gewagt, und im Moment sieht es nicht aus, als ob ich beides noch schaffen kann. Falkenwinter liegt gut im Rennen, aber für das zweite Buch wird es vermutlich nicht mehr reichen. Und das ärgert mich.

Der Hintergrund ist gar nicht so lustig: Es ist nämlich ziemlich schwer, wenn nicht ein Ding der Unmöglichkeit, als Erstautorin ohne vorherige Veröffentlichung gleich einen Verlagsvertrag für einen umfangreichen Zyklus zu bekommen, egal ob der nun zehn Bände hat oder nur fünf. Ich bin daher mit meiner Agentur übereingekommen, daß wir die Elomaran ein bißchen zurückstellen und statt dessen versuchen, mein Debüt mit einem Einbänder anzugehen. Ich weiß genau, welches Buch das sein soll: Die Gauklerinsel ist für mich im Moment das Beste, was ich jemals geschrieben habe. Sie hat nur einen Schönheitsfehler: Sie ist noch nicht fertig.

Bis zur Buchmesse in Leipzig ist es noch ein paar Monate hin, aber bis dahin soll meine Agentur das Buch anbieten können, überarbeitet und perfekt. Überarbeiten geht nicht innerhalb von zwei Wochen, dafür muß ich mehr Zeit einrechnen, und ehe ich überarbeiten kann, will ich das Wort »Ende« unter das Manuskript gesetzt haben. Die Agentur braucht auch Zeit, um das Buch präsentabel zu machen, Exposee aufzusetzen, etc. Also: Die Gauklerinsel muß fertig werden. Falkenwinter will ich nur aus den Füßen haben, schon weil es ursprünglich schon im Sommer fertig werden sollte. Aber das andere Buch ist essenziell.

So bin ich also den Blutspakt eingegangen, zusammen mit drei anderen Autoren, die auch bis zum Monatsende ihren Roman fertighaben wollen. Wenn ich es gar nicht schaffe, darf ich keinen Nanowrimo schreiben, muß ihn aber trotzdem für den Tintenzirkel organisieren. Schaffe ich nur ein Buch statt beider, muß das andere parallel zum Nano fertigwerden, wird aber nicht auf die 50.000 Wörter Nanowrimo-Ziel angerechnet. Und danach sieht es im Moment aus. Warum muß ich mir nur immer dermaßen große Ziele setzen?

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