Überarbeiten? Ja! Überarbeiten? Nein!

Was habe ich geflucht Anfang des Jahres, als ich versucht habe, vor der Leipziger Buchmesse Geigenzauber zu überarbeiten, korrigieren und dabei alle Kommentare aller Betaleser unter einen Hut zu bringen. Zeitweise saß ich mit vier verschiedenen Ausdrucken da, ich habe gejammert und geheult und Stunden um Stunden verbracht… Es kommt ja selten genug vor, dass ich, Linux-Geek vor dem Herrn und passionierte Open- bzw. LibreOffice-Userin mal dazu aufrufen würde, ein Microsoft-Programm zu nutzen, aber tatsächlich muss ich sagen, die Anschaffung von MS Word hat mir jetzt echt die Woche gerettet. Nicht, dass ich jetzt mein Linux deinstalliere und in Zukunft nur noch unter Windows schreiben will. Aber wo es ums Überarbeiten geht, ist MS Word den freien Konkurrenten haushoch überlegen.

Zum Beispiel kann ich alle kommentierten Versionen eines Kapitel zu einer Datei zusammenfassen, in der dann alle Kommentare, farblich nach Urheber unterschieden, am Rand stehen, und ich sehe auf einen Blick die Stellen, die von mehreren angemerkt worden sind. Oder als RubinaGela wie ein geölter Blitz die Rechtschreibung korrigiert hat, musste ich nur noch von Änderung zu Änderung springen und annehmen, ablehnen oder umformulieren. Ich hatte drei Tage allein für die Rechtschreibkorrektur vom Haus der Puppen gerechnet – und war nach drei Stunden fertig. So ein Unterschied! Ich konnte noch in Muße einen Absatz über das Verbleiben Alans einbauen, und ganz ohne Stress habe ich das Manuskript jetzt sogar noch einen Tag vor der Deadline bei meiner Agentin einreichen können. So ist jetzt das Buch und nicht ich überarbeitet. Der eigentlich harte Teil beginnt erst jetzt: Warten. Bis die Buchmesse vorbei ist, kann ich nur zittern und hoffen. Ist mir das Schicksal diesmal hold? Wir werden sehen. Wir werden sehen…

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