Das Kontinuum wird zurückgeschlagen

Jetzt ist es nicht weniger als zwei Monate her, daß ich meinen Clinch mit dem Kontinuum beklagt habe – und was soll ich sagen, bis gestern abend war keine Besserung in Sicht. Ebensowenig in Sicht war eine Fertigstellung des zweiten Kapitels oder sonstein Fortschritt – es waren zwei Monate des Stillstands. Selbst den jährlichen Schreibmarathon Nanowrimo, auf den ich mich bald ein Jahr lang gefreut hatte, mußte ich nach wenigen Tagen aufgeben – zuviel Kraft zieht die Tatsache, daß ich nun vollzeitberufstätig bin. Nun will ich im Dezember neu durchstarten und da anfangen, wo ich aufgehört habe: Zurück zu den Engeln – und zum Kontinuum.

Gestern abend also habe ich mir einen Tritt gegeben, mich mit dem Schreibzeug ins Bett gepackt und stattliche anderthalb Seiten verfaßt, die zwar weniger um Nataras Brüste kreisen als die vorangegangenen, der Lösung meines Problems aber dennoch keinen Schritt näherkamen. Ich heulte mich anschließend bei Christoph aus, wie so häufig – es ist nicht so, daß mein Lebensgefährte nicht bestens vertraut ist mit allen Tücken und Fallstricken dieser Bücher, auch wenn er sie nicht lesen mag – und was tut er? Zuckt die Schultern und fragt: »Warum fälscht Doubladir die Protokolle nicht einfach?«

Ich mache irgendwelche Geräusche, die man mit »Aber – aber – aber…« transliterieren könnte. Christoph redet weiter: »Die fälschen doch sowieso alles, wenn sie ihren Krieg wollen – da haben die doch sicher auch jemanden, der Halans Handschrift nachmachen kann.« Pause. »Das wollte ich dir doch schon von Anfang an vorschlagen.«

Es war spät am Abend, und ich konnte nicht mehr ganz so schnell denken – aber ich war noch wach genug, um meinen Mann packen und schütteln zu wollen. Seit Monaten schlage ich mich mit dieser Sache rum – warum kommt er nicht früher auf die Idee, das zu sagen? Jetzt weiß ich wenigstens, wessen Schuld es ist, daß dieses blöde Kapitel noch nicht früher fertiggeworden ist: Seine. Nicht meine. Immerhin.
Ich schreib dann mal weiter.

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