Weltenbasteln schwergemacht

Wenn ich sage, dass ich meine erste Welt mit elf Jahren gebastelt habe, klinge ich wie ein Routinier, aber kaum etwas stimmt weniger als das. Und die Bezeichnung »Welt« ist dafür auch zu weit gegriffen – es war eine einzelne Insel, die ich in einer Freistunde malte, und der ich den Namen »Gauklerinsel« gab. Wie detailliert oder nicht das Ganze war, kann ich heute schlecht nachvollziehen, das Blatt ist nicht erhalten, ich weiß aber noch, dass ich nicht zufrieden mit meiner Arbeit war – ich wollte mir Geschichten ausdenken, die in diesem Land spielen sollten, und fand keine; ich hatte das Bedürfnis zu schreiben, aber mir fehlte alles, was heute mein Handwerk ist, und wirklich, ich war elf Jahre alt und sollte nicht allzu hart mit mir sein.

Von der Gauklerinsel blieb nur der Name, den ich zwanzig Jahre später für das Setting einer anderen Geschichte benutzte – nun kein ganzes Land mehr, sondern nur noch ein winziges Inselchen mit einer einzigen Stadt drauf, und es wurde die beste, lebendigste, fühlbarste Welt, die ich je erschaffen hatte, aber an der Stelle denke ich, die Ansprüche an ein Inselchen sind deutlich geringer als an eine ganze Welt. Und mit ganzen Welten tue ich mich schwer, so unnötig schwer, dass meine Geschichten darunter leiden müssen.… Weiterlesen

Die Geburt einer Freundschaft, die Geburt einer Welt

Es gibt tolle Zufälle im Leben.
Eines Tages streifte ich durch das Netz und stieß auf einen Onlineroman, der in Webdesign und -struktur dem Elomaran-Zyklus doch irgendwie frappierend ähnelte. Tatsächlich ähnelte er ihm so sehr, daß in den Kapiteln sogar noch Links zu meinen Kapiteln zu entdecken waren… Um es kurz zu machen: Da hatte man mir doch mal zur Abwechslung nicht den Text, sondern das Design geklaut! Also schrieb ich die Autorin an und teilte ihr mit, daß ich mich freue, daß ihr mein System so gut gefällt – und daß sie leider vergessen hatte, die dazugehörige Stylesheetdatei mitzukopieren, so daß der Schrift irgendwie alle Formatierungen fehlen. Ihre Geschichte gefiel mir, ich war nicht böse – mehr amüsiert, und irgendwie geehrt.

Daraus entwickelte sich ein netter, sporadischer Mailwechsel – sie trat später dem Tintenzirkel bei, während ich mich daran machte, einen Lehrgang für das Erstellen von Onlineromanen zu erarbeiten. Dieser ist leider noch nicht fertig, aber das ist vielleicht auch ganz gut so – ich arbeite gerade an einem neuen Seitenaufbau auf CSS-Basis. Soll genauso aussehen wie bisher, nur eben ohne blinde Tabellen auskommen. Ganz barrierefrei und W3C-konform. Aber zurück zu Andrea: Es stellte sich heraus, daß sie verborgene Qualitäten besitzt.… Weiterlesen