Sir Terry, die Spanische Inquisition, und ich

Heute vor sechs Jahren starb einer der größten Schriftsteller, die ich jemals die Freude hatte zu lesen, Sir Terry Pratchett – ein Mann, dessen warmherzige Philosophie mich zutiefst berührt hat und dessen Humor mich in einer vollbesetzten S-Bahn vor Lachen fast hat ersticken lassen. Es war bekannt, dass er an Alzheimer erkrankt war, doch sein Tod kam unerwartet und hat mich kalt erwischt.

Es war während der Leipziger Buchmesse, ich saß mit einigen anderen Tintenzirklern beim gemütlichen Abendessen, als die Nachricht reinkam und plötzlich alles ganz still wurde. Seitdem sind viele Leute gestorben, auch viele Autoren, aber es ist Sir Terrys Tod, der mir immer noch am nahesten geht. Terry Pratchett hat mein Leben durch mehr verändert als nur durch seine Bücher, und das hängt zusammen mit der Spanischen Inquisition.

Im März 2001 war Pratchett in Köln, im Rahmen der LitCologne trat er im Gürzenich auf. Die Karten waren fast sofort ausverkauft, und ich habe keine mehr bekommen, aber am Tag vor der Lesung bekam ich einen Anruf von einer Freundin – ich wäre doch ein Pratchett-Fan, ob ich Interesse hätte, auf die Veranstaltung zu gehen? Ihr Bruder hatte eine Karte, war aber verhindert, und für zehn D-Mark könnte ich seine Karte haben.… Weiterlesen

Ein warnendes Beispiel

Gerade fand ich im Tintenzirkel-Forum die Mitteilung, daß Robert Jordan gestorben ist, im Alter von 58 Jahren an einer Blutkrankheit. Vor zehn Jahren war ich selbst eingefleischter Jordan-Fan. Ich habe alle seine Wheel of Time-Bücher verschlungen – alle, bis zum siebten. Denn danach ging es irgendwie nicht mehr weiter – der nächste Band war angekündigt, und angekündigt, und angekündigt, und bis er endlich erschien, hatte ich die Lust verloren. Mittlerweile sind es elf Bände, am zwölften – der angeblich die Saga zu einem Ende bringen sollte – schrieb der Autor noch. Was wird jetzt aus Rand Al’Thor und seinen Gefährten? Was wird aus den Lesern in aller Welt? Ich habe immer rumgewitzelt, daß das passieren würde – daß Jordan stirbt, bevor er seinen Zyklus abgeschlossen hat. Aber ich habe nicht damit gerechnet, daß es wirklich passiert.

Jetzt macht es mich nachdenklich. Ich bin 32, das ist nicht alt, aber das ist 58 auch nicht. Jordan hat über siebzehn Jahre am Rad der Zeit geschrieben, ich schreibe seit über sieben Jahren an den Elomaran. Wir hatten beide Durchhänger – bei Jordan, ich will ihm nicht schimpfen, mag das krankheitsbedingt gewesen sein. Aber bei mir? Reine Faulheit. Was ist, wenn ich nicht in den Quark komme?… Weiterlesen