Filk Found Family

Ich habe mehr als eine Familie. Da ist auf der einen Seite meine richtige Familie, und was die angeht, bin ich in der glücklichen Situation, dass wir ein wirklich gutes Verhältnis haben. Meine Eltern, meine drei Geschwister – ich bin froh, sie zu haben. Wir sehen uns nicht so häufig, und telefonieren tue ich in erster Linie mit meinen Eltern, was daran liegt, dass ich ein echtes Problem mit dem telefonieren habe und bei den allermeisten Leuten nicht gut anrufen kann, weil ich immer überzeugt bin, ich komme ungelegen und störe bei etwas Wichtigem. Aber wenn wir uns treffen, ist es immer schön, wir können über vieles reden, und ich weiß, ich muss keine Angst vor ihnen haben. Selbst wenn ich sonst manchmal die ganze Welt fürchte.

Meine Mutter liest alle meine Bücher, und es ist an der Zeit, dass ich ihr mal wieder was Neues schicke, denn sie hat jetzt angefangen, alle älteren Sachen von mir noch mal zu lesen – und sie liest auch dieses Blog, was mich sehr freut, denn ich weiß nicht, wie viele Leute sich hier sonst so durch meine doch oft sehr persönlichen, gern aber auch geschwätzigen Texte arbeiten. Das ist also meine richtige Familie, aber um die soll es gerade eigentlich gar nicht gehen – ich wollte das nur erwähnen, damit klar ist, dass meine andere Familie kein Ersatz ist, kein Trost, weil ich da weder Ersatz noch Trost brauche, aber ein Freundeskreis, der so eng ist, dass er mir über mein halbes Leben zu einer zweiten Familie geworden ist.… Weiterlesen

Tag Sieben: Nicht ohne meine Mucke

Mein Blog schleppt sich gerade etwas langsam vor sich hin, nicht, weil ich gerade so wenig schreibe, sondern weil ich es so viel tue, dass zum Bloggen gerade nicht viel Zeit bleibt. Trotzdem, es ist einmal wieder soweit, dass ich mir die nächste Frage von unserem allseits beliebten Dreißig-Tage-Fragebogen vornehme, und wir sind schon angekommen bei
7. Hörst du Musik beim Schreiben? Was für welche? Hast du Lieder, die genau zu deinen Figuren passen?

Meine Mutter dürfte das jetzt nicht sehen, zum Glück liest sie meine Blogs nicht, aber sie war schon immer dagegen, dass ich beim Arbeiten Musik höre. Gut, das stammt aus dem Jahr 1981 und bezieht sich auf meine Hausaufgaben, aber das Argument dahinter ist der gleiche: Wer geistige Arbeit leistet, muss sich dabei konzentrieren und soll sich nicht ablenken lassen, erst recht nicht durch Musik (dass ich manchmal beim Schreiben fernsehe, soll sie noch weniger erfahren, aber danach wird hier ja nicht gefragt). Tatsache ist, wenn ich keine Hintergrundbegleitung habe, kann ich nicht gut schreiben. Für mich ist Musik – die richtige Musik, versteht sich – das weiße Rauschen, dass ich brauche, um nicht ständig abgelenkt zu werden, mir andere Gedanken zu machen oder sonstwie abzuwandern und Dinge zu tun, die gerade nicht anliegen.… Weiterlesen