Vierzehntes Kapitel: Ein Berg, ein Tag

Jetzt habe ich es doch noch geschafft, einen neuen Kapitellängenrekord aufzustellen, und dafür nur rund fünf Monate gebraucht – dafür, das dieses Kapitel und das drauffolgende schon im Oktober vergangenen Jahren hatten fertig werden sollen, hab ich irgendwie das Ziel verfehlt. Ursprünglich wollte ich sogar den Wahnsinn wagen und Falkenwinter im November schreiben, während des NaNoWriMo. Am Ende ist dann aus dem Plan nichts geworden, und ich habe statt dessen Lichtand geschrieben, auch ein tolles Buch und noch nicht fertig, aber es hat die Arbeit an den Elomaran erstmal zurückgedrängt, und darüber war ich froh.

Jetzt kann es nur noch bergauf gehen, aber dieses Kapitel hier, das Vierzehnte, hat mich völlig fertiggemacht. Es passieren Dinge darin, die ich zwar lange geplant hatte, aber nicht wirklich gern schreiben wollte, und so habe ich es vor mir her geschoben bis ins neue Jahr, und da bin ich nun, das Kapitel ist fertig und ich auch. Jetzt habe ich nur noch ein Kapitel vor mir bis zum Schluß des Buches, und das soll kürzer werden als die beiden vorausgegangenen und ist noch dazu aus Gavens Perspektive, die mir eigentlich immer ganz flott von der Hand geht. Bis zum März soll es soweit sein, spätestens, denn dann habe ich sieben Jahre an diesem Buch geschrieben, und dann soll es auch mal gut sein.… Weiterlesen

Tabula Rasa

Ich habe schon im letzten Jahr mehrmals verkündet, größere Änderungen an der Webseite vorgenommen zu haben, und letztlich war dann doch nicht soviel davon zu sehen, und die eigentliche Arbeit lag unsichtbar unter der Quellcode-Oberfläche. Im letzten Mai war ich mit dem neuen Design der Übersichtsseite wirklich noch wunschlos glücklich. Aber in Wirklichkeit war die Seite für alle Besucher ein Verwirrspiel. Erst die Auswahlfrage auf der Startseite – der nichtsahnende Gast muß auf einen Flügel klicken, und ob er links oder rechts wählt, entscheidet über sein weiteres Schicksal… Dann die sogenannten Übersichtsseiten, bei denen relevante Links hinter verwirrenden anderen Links versteckt waren – niemand hat sich da jemals wirklich zurechtgefunden.

Und entgegen anderer Behauptungen war auch ich nicht damit zufrieden. Denn ich schleppte eine Webdesignaltlast mit mir herum, seit ich im Jahr 2000 mit dieser Webseite angefangen habe: Die Dateiendung .htm. Das ist schon für HTML-Dateien keine gute Endung – da wird empfohlen, sie .html zu nennen, aber ich arbeitete seinerzeit noch mit Microsoft Frontpage, und das wußte es nicht besser. Aber vor allem ist diese Dateiendung ungeeignet, wenn ich mit PHP arbeiten will. PHP ermöglicht mir, Dateien (zum Beispiel die Navigation) in anderen Dateien einzubinden – man kann viel, viel mehr mit PHP, aber alles, was ich hier wollte, war dieser Include-Befehl.… Weiterlesen

Acht Kostbarkeiten

Die Zahl Acht hat eine besondere Bedeutung – auf der Scheibenwelt ist sie die Zahl der Magie, für Programmierer hat sie als zwei hoch drei wichtige Aufgaben im binären System, und bei den Elomaran ist sie ganz besonders wichtig, schließlich gibt es acht Engel, und darum ist die Zahl acht auch die heiligste aller Zahlen. Gut, wir wissen längst, daß das mit »genau acht Engel« nicht wirklich stimmt, aber heilig bleibt heilig. Und so trifft es sich ganz besonders gut, daß die Chroniken der Elomaran heute ihren achten Geburtstag feiern.

Ich werde jetzt nicht zum hundersten Mal die Geschichte wiederkäuen, wie ich in Köln in der Straßenbahn saß und auf Höhe der Haltestelle Barbarossaplatz anfing, die ersten Worte zu schreiben -aber ich feiere trotzdem. Denn der Zufall will es, daß es nicht nur acht Jahre sind und acht Engel, sondern ich außerdem inzwischen den achten Collegeblock fülle (genau genommen den siebten und achten Collegeblock, denn ich schreibe schließlich an zwei Büchern gleichzeitig. Also dreimal acht an einem Tag – das ist ein paar feierliche Worte wert. Und hier sind sie: Herzlichen Glückwunsch! Die Autorin gratuliert ihren Chroniken der Elomaran zum achten Geburtstag!… Weiterlesen

Wenn Dummheit weh täte …

Hier bin ich, die Königin der Backups. Die große Mahnerin und Warnerin, die im Forum immer wieder Sätze von sich gibt wie »Denkt daran, immer alles zu Backuppen!« und »Ihr könnt euren Text hier im Forum hochladen, dann geht er nicht verloren!« Und warnend und mahnend habe ich auf die armen Autoren hinuntergeblickt, die es geschafft haben, kostbare Wörter zu verlieren, durch Dummheit und fehlende Backups… Aber neben dem Nanowrimo habe ich zur Zeit noch ein anderes Lieblingsspielzeug, und das ist mein neuer Laptop. Der erste eigene Laptop meines Lebens. Ich hege ihn, pflege ihn, und betreibe ihn mit Ubuntu Linux. Er hat eine vierzig-Gigabyte-Festplatte, was mir erst viel zu groß vorkam, bis ich auf die Idee kam, auf die 15GB-Partition, die ich am Ende übrig hatte (15GB fürs System, 9GB für /home und 1GB für SWAP) meine Musik zu packen. Filme und Spiele haben auf dem Laptop nichts zu suchen, aber gibt es etwas schöneres, als meine Kollektion an Folk- und Rock-CDs, umgwandelt in OGG-Dateien von bester Qualität, während des Schreibens hören zu können? Und so wurde die letzte Partition dann unter /media/musik eingehängt.

Doch die 15GB stießen schnell an ihre Grenzen – und als ich heute meine frisch eingetroffene John-Renbourn-Group-CD nach erfolgreichem Auslesen auf dem Läppi einspielen wollte, war die Musikpartition schon voll.… Weiterlesen

Die rätselhafte Monatsschrumpfung

Es ist schon traurig genug, daß der Nanowrimo im November stattfindet und nicht im Oktober, wo man immerhin einen ganzen Tag mehr zur Verfügung hätte. Ein Tag mehr oder weniger, das macht schon etwas aus. Aber für mich gelten jetzt neue Regeln, und die sind noch viel härter. Für mich hat der November nämlich plötzlich nur noch neunundzwanzig Tage. Und das, nachdem ich achtzehn Tage lang so gewirtschaftet habe, als wären es dreißig. Jetzt muß ich Gas geben und auf den letzten elf Tagen durchstarten, um einen Tag früher fertig zu sein als alle anderen.

Und wie kommt es zu dieser rätselhaften Monatsschrumpfung? Zeitverschiebung? Umstellung auf die Winterzeit? Natürlich nicht. Die Antwort heißt »Erstes Dezemberwochenende«. Schon seit Anfang Oktober weiß ich, daß ich am ersten Dezemberwochenende zusammen mit meinem Freund nach Offenburg fahre, um mit zwei guten Freundinnen unsere jährliche D&D-Runde zu spielen. Erst im Dezember, natürlich, damit ich unbehelligt den ganzen November über schreiben kann.

Und weil das Kind [ich] nicht in der Lage ist, in einen Kalender zu schauen, ging ich natürlich davon aus, daß sich das erste Wochenende schön im Dezember befindet, am besten irgendwie mittig, und nicht ganz am Rand. Der Freitag des ersten Dezemberwochenendes ist kein Dezembertag.… Weiterlesen

Alles Salz der Erde

Ich glaube, ich schau zuviel Fernsehen. Was heißt glauben? Ich weiß das. Aber wenn ich mit Lichtland fertig bin, weiß es die ganze Welt, so schamlos, wie ich mich offenbar bei meinen Lieblingssendungen der letzten Zeit bediene. Ich mache ja keinen Hehl daraus, daß ich mich bei der Figur des Shen sehr habe von einem Animecharakter habe inspirieren lassen – dem Medizinhändler aus der Serie Mononoke (mit dem Film Prinzessin Mononoke nicht verwandt und nicht verschwägert). Immerhin, ich habe dessen totschickes Kopftuch ersetzt durch einen breitkrempigen Hut, und Shen hat seinen eigenen Charakter und auch seinen eigenen Kopf, und alle Szenen, in denen er bis jetzt aufgetreten ist, erwärmen mir schier das Herz. Seit Morren in Eine Flöte aus Eis hatte ich keinen Charakter von so ultimativer Coolness mehr. Ich genieße jeden Satz, den ich ihm in den Mund legen darf. Schade, daß er grundsätzlich nicht soviel redet…

Aber zurück zum Fernsehen. Mononoke kennt hierzulande ja keiner. Aber ich schau ja nicht nur Anime. Und daß ich jetzt die Halle der Hüter komplett mit Salz ausgestreut habe – eine zentimeterdicke Salzschicht, wozu kleckern, wenn man auch klotzen kann? – entstammt wohl der Tatsache, daß ich beim Schreiben Supernatural geschaut habe. Ja, so ein Laptop ist schon praktisch, man kann fernsehen und gleichzeitig arbeiten… Salz hilft gegen böse Geister und Dämonen, auch der obenerwähnte Medizinhändler schaufelt schon mal ein paar Kilo davon durch die Gegend, wenn es darum geht, einen Bannkreis zu ziehen.… Weiterlesen

Soll erfüllt, alles Mist

Ich habe mich ja irgendwie geschmeichelt gefühlt, daß mein „Blah“ es in diesem Blog zum geflügelten Wort gebracht hat – jeder weiß, was ich damit meine, und jeder verwendet es jetzt im gleichen Zusammenhang. Werden wir mal sehen, ob ich es nun wieder schaffe, das Wort des Tages zu prägen: Das Wort des Tages ist „Mist“. Gestern ging also der Nanowrimo los. Und wie sehr hatte ich mich auf den Tag gefreut! Der Prolog stand seit Tagen, wenn nicht Wochen, fertig in meinem Kopf – wie sehr brannte ich darauf, ihn endlich schreiben zu dürfen! Und auch das erste Kapitel hatte schon beachtliche Gestalt angenommen – ebenfalls in meinem Kopf. Ich konnte Zwiesprach mit Nomi halten und mich an der Planung seiner Abenteuer erfreuen, und nun habe ich den Prolog geschrieben und den Anfang des ersten Kapitels – und es gefällt mir überhaupt nicht. Es ist alles Mist.

Nomi entpuppte sich als Kotzbrocken, bevor auch nur die erste Seite rum war. Und Nomi ist noch das beste an dem ganzen Text! Seine Mutter manövrierte sich schon mit dem ersten Satz ins menschliche wie literarische Abseits. Zwei Bannmagier wurden, als sie auftraten und ich merkte, daß ich keine Namen für sie hatte, kurzerhand zum Ersten und Zweiten Wirker, was mir so rein gar nicht gefiel.… Weiterlesen